28.02.2010:
DSW-Ausschuss "Personal und Recht"
Am 26.2.2010 tagte in Berlin der Ausschuss Personal+Recht des deutschen Studentenwerks
Die Sitzung verlief an sich unspektakulär, auch betrafen die Punkte wie im Vorfeld von mir berichtet im konkreten nicht direkt die Studierenden.
Die personelle Besetzung der Geschäftsführerposten bei Studentenwerken läßt Tendenzen erkennen. Das Gros der (neuen) GeschäftsführerInnen ist sehr betriebswirtschaftlich geprägt und entsprechend in seinen Ansichten ausgerichtet. Der soziale Charakter der Studentenwerke, wenn auch teils durchaus ernst genommen, wird dadurch konterkariert. Es besteht ein erhebliches Maß an Antipathie bezüglich Personalräten und Gewerkschaften, hingegen eine große Offenheit in Richtung Arbeitgeberverbände, bspw. der TdL (Tarifgemeinschaft deutscher Länder).
An Berichten gab es einiges interessantes: Das Land Bayern hat die (Mensa)StuWe-Zuschüsse um 35% gekürzt; an Tarifverträgen werden hauptsächlich der TV-L, bzw. der TvÖD in Berlin und der neue in Hessen angewandt; Rheinland-Pflaz wollte im Zuge einer Novellierung des Landeshochschulgesetzes der/dem Kanzler/in eine besonders starke Stellung im Verwaltungsrat der SW verschaffen, wurde aber aufgrund div. Proteste zurückgenommen. Bayern rechtfertigte seine Kürzungen mit dem Argument zu hoher Rücklagen der SWe von mehreren Millionen. Die SWe verweisen auf notwenige Wohnheimrenovierungen und -neubauten. Dies mag häufig zutreffen, ebenso bekannt ist auch die Tatsache, das derartige Rücklagen versteckte Gewinne darstellen können.
Nach einigem Austausch zum Thema „Arbeitsprogramm” gründete man 3 Arbeitsgruppen: (I) Internet/eMail-Nutzung-DV, Datenschutz und Telemediengesetz; (II) Flexible Arbeitszeitgestaltung und Zeitwirtschaftssysteme; (III) Zivildienst (aufgrund der erneuten Kürzung auf 6 Monate).
Inhaltlich ein ziemlicher Brenner: Leistungszulagen bzw. Leistungsvergütung. Einige Personen stehen dem mehr als politiv gegenüber, auch wenn allen Beteiligten klar ist, dass sich das Budget für derartige Zulagen auf 0,5-1% beschränkt. Leider steht diesem Enthusiasmus ein ziemlicher Mangel an Sachkompetenz gegenüber., so dass man allerlei Seminar besuchen muss und will, um sich über die Umsetzung klar zu werden. Um vom Gießkannenprinzip wegzukommen suche man nach Indikatoren - welche leider keine sind, bspw. mit Sätzen wie: Leistungszulage zur Förderung der Kommunikationskultur. Damit ist gemeint, dass Führungskräfte Personal/Mitarbeitergespräche führen - dabei müsste gefragt werden: wenn es zur Arbeitsplatzbeschreibung gehört, warum dann extra belohnen ;o) , warum das Geld nicht in vernünftige Fortbildungsprogramme stecken, Stichwort Personalentwicklung (auch für Führungskräfte). Derlei Professionalisierungen aus der Privatwirtschaft sind bei diesen GeschäftsführerInnen noch nicht angekommen.
Ebenso interessant: die Einstufungsproblematik um die (noch nicht bestehende) Entgeltordnung (zum TV-L). Im Juni soll es ein mehrtägiges Seminar zum Personalwesen/PE geben, leider sind auch hier wieder nur Leute von der TdL eingeladen...dennoch ist es sehr interessant.
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