13.01.2010:
Bildungspolitischer Vortrag am 14.1.
Ökonomisierung und sozialer Ausschluss im Bildungssektor - Vortrag mit anschließender Diskussion
Donnerstag, den 14.1., um 18.15 Uhr
Ort: Neue Uni, ehemaliger Senatssal
Referent: Matthias Schulz
Weiterhin sind -- trotz öffentlicher Debatten um "Bildung für alle" oder eine "Bildungsrepublik Deutschland" -- die Institutionen des deutschen Bildungswesens von Selektions- und Ausschließungsmechanismen gekennzeichnet.
Dies verstärk sich mit der zunehmenden 'Durchkapitalisierung? der Gesellschaft. Zusammen mit anderen gesellschaftlichen Bereichen wird auch das deutsche Bildungssystem immer mehr der Verwertungslogik unterworfen. Diese Ökonomisierung der Bildung hat weitreichende Auswirkungen auf die Bildungsinstitutionen und die Möglichkeiten zur Inanspruchnahme von Bildung. Hierbei soll das Konzept der 'sozialen Ausschließung? -- als das organisierte Vorenthalten von gesellschaftlichen Ressourcen -- dazu dienen, die Missstände und Fehlentwicklungen des Bildungswesens zu beschreiben. Mit ihm konzentriert sich die Betrachtung auf die Rolle der Bildungsinstitutionen, es wirkt einer Individualisierung gesellschaftlicher Probleme entgegen. Wenngleich neben Bildung natürlich auch bezüglich anderer Ressourcen (wie etwa Arbeit und Gesundheit) Ausschließungsprozesse zu beobachten sind, so kommt der Ressource 'Bildung? in öffentlichen Debatten jedoch eine spezifische Rolle zu. Dabei ist vermehrt zu beobachten, dass Bildung als Diskursstrategie dient, um von Verteilungsfragen abzulenken. Hinsichtlich dessen soll aufgezeigt werden, dass Bildung im Einzelfall zwar durchaus zu einer höheren gesellschaftlichen Teilhabe führen kann, sie dennoch aber keine 'Wunderwaffe? zur gesellschaftlichen Veränderung zu sein scheint. Das komplette Programm der Vorlesungsreihe findet ihr hier: http://www.fsk.uni-heidelberg.de/fileadmin/Dokumente/GEW/Plakat_Vortragsreihe_WS0910.pdf
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