Dies ist ein Archiv der Seite der Studierendenvertretung der Uni Heidelberg, wie sie bis zum 10.12.2013 bestand. Die aktuelle Seite findet sich auf https://www.stura.uni-heidelberg.de

Fachschaftskonferenz der Uni Heidelberg: bald StuRa
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Die FSK ist unter anderem Mit­glied im bundesweiten stu­den­ti­schen Dachverband fzs, in der LaStuVe (Lan­des­stu­die­ren­den­ver­tre­tung), im ABS (Aktions­bündnis gegen Studien­gebühren), im VSB (Verein für studentische Belange), im bpm (Bünd­nis für Politik- und Meinungs­freiheit) und im bas (Bundesverband ausländischer Studierender).

04.10.2010:

Privathochschulen erleichtern angeblich Bildungsaufstieg

Vorfassung:

Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft hat eine neue Studie vorgelegt. Die letzte Studie bemühte sich, zu zeigen, dass Studiengebühren keine Selektionswirkung haben. Die neue Studie, die zusammen mit McKinsey vorgelegt wird, stellt fest, dass die große Mehrheit der privaten Hochschulen Personen ausbildet, die sonst vermutlich nie ein Studium aufgenommen hätten. Dies gelinge - so die Studie- durch die Akademisierung klassischer Ausbildungsberufe, das Angebot praxisorientierter Bachelor- und Master-Studiengänge sowie klassische oder fernstudiengestützte akademische Weiterbildung.

Die Studie empfiehlt der Politik, den gesellschaftlichen Beitrag privater Hochschulen stärker zu würdigen und politisch zu unterstützen. "Private Hochschulen besetzen die Felder, die staatliche Hochschulen vernachlässigen. Daher sollten sie gleichberechtigten Zugang zu öffentlicher Förderung für gesellschaftlich gewünschte Hochschulleistungen bekommen, so z. B. bei Förderprogrammen für Lehrinnovationen, Weiterbildung oder breiterer Akademisierung" - so der Stifterverband.

Nochmal in Ruhe: Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und McKinsey sagen, dass der Deutsche Staat es nicht schafft, an staatlichen Hochschulen praxisorientierte Studiengänge umzusetzen oder bildungsferne Schichten zu integrieren. Komisch, dass sich HRK oder KMK oder BMBF sonst immer gleich reflexhaft empören bei solchen Aussagen -- oder liegt es daran, dass es diesmal nicht von Studis oder Schülis kommt?

Es geht schlichtweg darum, in Zeiten knapper Kassen, mehr Geld in die Privaten Hochschulen stecken zu können und dafür liefert der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft die gut klingende Begründung. Eine Verbesserung der Studiensituation kann man auch im öffentlichen Bildunswesen haben: Unterstützung des individuellen Lernwegs auch in staatlischen Schulen, Abschaffung von Bildungsgebühren jeder Art, Öffnung der Hochschulen, gleichberechtigte Beteiligung aller Betroffenen an den Hochschulen (vorübergehend Vetorechte für Studierenden- und Mittelbauvertretungen) solide vorbereitete Sitzungen und den Willen, Bildungsexklusion zu verhindern und kritische Praxisreflexion zu fördern.

Wir fragen uns jetzt natürlich, warum das die staatlichen Hochschulen nicht machen? Und warum sind eigentlich so viele Leute, die für Privathochschulen und Studiengebühren sind, gegen eine Akademisierung von Ausbildungsberufen? Damit sie die privat anbieten können? Und woher kommt eigentlich das Geld, dass der Staat den privaten Hochschulen geben soll? Oder besser gefragt: wo wird es fehlen?

Auf jeden Fall kann man beim nächsten AGSM-Treffen am 27.10. dem Rektorat mal vorschlagen, sich für praxisorientierte Studiengänge einzusetzen, dann macht man erstens anderen, privaten Hochschulen, Konkurrenz - und das ist irgendwie immer gut - und zweitens macht man etwas für bildungsferne
Schichten - und dagegen hat ja niemand was. Anfangen könne man z.B. mit
der Lehramtsausbildung...

Weitere Informationen:

idw-Pressemitteilung zur neuen Studie des Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und McKinsey:
idw-online.de/pages/de/news389604

Die Studie selber:
stifterverband.info/publikationen_und_podcasts/positionen_dokumentationen/private_hochschulen
/index.html

Informationen zur AGSM (Arbeitsgemeinschaft Studentische Mitbestimmung):
agsm.fsk.uni-heidelberg.de/index.php/AG_Studentische_Mitbestimmung

Wenn ihr Ideen für die Uni Heidelberg habt: schreibt sie ins Wiki:
agsm.fsk.uni-heidelberg.de/index.php/Lehren_und_Lernen_an_der_Universit%C3%A4t_Heidelberg

Pressemitteilung des DSW vom 16.9.10 zur notwenigen Förderung der "first generation students"
www.studentenwerke.de/presse/2010/170910a.pdf

Informationen der IG Metall zum Studium ohne Abitur:
www.dgb-jugend.de/studium/dein_studium/studieren_-_ja_oder_nein/hochschulzugang

und bald findet sich sicher ein guter Kommentar auf den Nachdenkseiten...

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