07.09.2010: OECD-Bildungsstudie erschienen
Die neue Ausgabe von "Education at a glance", dem jährlichen Bericht zur Lage der Bildung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ist erschienen. Grundsätzlich sollte uns nachdenklich stimmen, dass derartige Berichte nicht von der UNESCO herausgegeben werden, sondern der OECD. Die Ergebnisse für die BRD sind daher aber um so alarmierender. Nach OECD-Messungen sind im OECD-Mittel zwischen 2000 und 2005 der Anteil der Bildungsausgaben von 12,8 auf 13,2 Prozent der Gesamtausgaben der öffentlichen Hand gestiegen; in Deutschland sind die Ausgaben von 9,9 auf 9,7 Prozent gesunken. Nur in Japan und Italien ist der Anteil der Bildungsausgaben an den öffentlichen Ausgaben noch geringer: noch immer also steckt der Staat zu wenig Geld in Bildung. Außerdem gibt es in der BRD zu wenig Studierende. Der auch von der Wirtschaft beklagte Fachkräftemangel wird dadurch nicht behoben -- und zudem vielen Menschen der Zugang zur Bildung verwehrt. Ein Grund hierfür sind die Probleme bei der Bildungsfinanzierung. Der Präsident des Deutschen Studentenwerks (DSW), Prof. Dr. Rolf Dobischat, fordert konsequenterweise: "Studiengebühren gehören abgeschafft. Kinder aus bildungsferneren Familien müssen schon in der Schule in ihren Entscheidungen für weiterführende Bildungswege gefördert und gestärkt werden. Nur so wird die soziale Selektion, die ungerechte Verteilung von Bildungschancen endlich durchbrochen. Und die soziale Durchlässigkeit ins Hochschulsystem muss über die dringend notwendige soziale Öffnung der Hochschulen deutlich erhöht werden.&qu Weitere Informationen:
www.oecd.org/document/52/0,3343,en_2649_37455_45925620_1_1_1_1,00.html
www.bmbf.de/pub/bildung_auf_einen_blick_10_wesentliche_aussagen.pdf
http://www.bmbf.de/press/2933.php
http://www.gew.de/GEW_Bildungsrepublik_Deutschland_ist_Fata_Morgana.html
http://www.studentenwerke.de/presse/2010/070910a.pdf
http://www.studis-online.de/HoPo/art-812-oecd-bildung-auf-einen-blick.php
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