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Die FSK ist unter anderem Mit­glied im bundesweiten stu­den­ti­schen Dachverband fzs, in der LaStuVe (Lan­des­stu­die­ren­den­ver­tre­tung), im ABS (Aktions­bündnis gegen Studien­gebühren), im VSB (Verein für studentische Belange), im bpm (Bünd­nis für Politik- und Meinungs­freiheit) und im bas (Bundesverband ausländischer Studierender).

14.03.2011:

Atomenergie abschalten - Risikotechnologien ausbauen

Kundgebung auf dem Bismarckplatz

In Japan sind nach einem Erdbeben und einem Tsunami mehrere Atomkraftwerke (AKW) außer Kontrolle geraten. Es kam zur Freisetzung radioaktiven Materials, Menschen wurden bei Explosionen in den AKWs ums Leben oder wurden verstrahlt, die Evakuierung der Bevölkerung hat, erschwert durch die Folgen der Naturkatastrophen, begonnen. Unser Mitgefühl gilt den Opfern dieser Katastrophen.

Am Montag, 14.3., fand um 18:00, in Heidelberg auf dem Bismarckplatz eine Kundgebung gegen Atomenergie statt, zeitgleich fanden auch in anderen Städten Kundgebungen statt. Weitere Infos findet ihr hier.

Energiepolitik: Ausstieg statt Atomkonsens!

Angesichts der Ereignisse in Japan hat der studentische Dachverband, fzs, auf seiner 40. Mitgliederversammlung in Mainz zwei Anträge beschlossen, an deren Erarbeitung auch die Delegation der FSK der Uni Heidelberg beteiligt war. Im Folgenden fassen wir die wichtige Aussagen dieser Beschlüsse zusammen.

Die aktuellen Geschehnisse in Japan zeigen, welche Risiken mit dem Betrieb von Atomkraftwerken verbunden sind. Die schwarz-gelbe Bundesregierung hat genau dies marginalisert und statt dessen die Interessen der Atomlobby berücksichtigt. "Siedewasserreaktoren wie der in Japan explodierte, werden auch in der BRD betrieben, beispielsweise in Krümmel, Brunsbüttel oder Philippsburg. Der Unfall in Japan zeigt klar, dass dieser Reaktortyp nicht sicher ist und daher sofort stillgelegt werden muss. Hier zeigt sich auch ganz grundsätzlich, dass sich bei einer angeblich sicheren Technik unvorhersehbare Zwischenfälle ereignen, trotz aller Sicherheitseinrichtungen, die Katastrophen verhindern sollen. In der Konsequenz müssen alle Reaktoren abgeschaltet werden!", so Florian Keller, Mitglied im fzs-Vorstand.

Energiepolitisch fordert der fzs den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie. Hierfür muss die Forschung und Entwicklung im Bereich regenerativer und alternativer Energien mit einem unmittelbaren Sofortprogramm intensiviert werden. Das energiepolitische Ziel muss eine umgehende Umstellung der gesamten Versorgung auf erneuerbare Energien sein. Dafür müssen mehr Mittel bereitgestellt und politische Beschlüsse gefasst werden. Der energiepolitische Wandel erfordert indessen auch einen gesellschaftlichen Wandel: So muss zugleich der verantwortliche Umgang mit Energie gefördert werden: Energiesparen ist eine der saubersten Energieressourcen, die es gibt.

Hochschulen: Vorbilder statt Helfershelferinnen!

Die Hochschulen als große Energieverbraucherinnen, als Orte staatlich finanzierter Forschung und Lehre und nicht zuletzt als Lebens- und Arbeitsstätte von Millionen von Menschen müssen hier eine Vorbildfunktion übernehmen: Energiesparende Bauweisen, die Erforschung von Einstellungen zu Energie und Umwelt, die Entwicklung und Testung neuer Technologien, das Beobachten ihrer gesellschaftlichen Auswirkungen und eine Lehre, die in allen Bereichen das Prinzip einer nachhaltigen und generationsgerechten Entwicklung vermittelt und diskutiert, sind entscheidende gesellschaftliche Aufgaben der Hochschulen.

Forschungspolitik: Wir brauchen Risiko-Folgenabschätzung statt Risikotechnologie!

Die Ereignisse in Japan sind Ergebnis ist eine technologische Entwicklung, die als organisierte Verantwortungslosigkeit stattfindet und unbeherrschbare wie unvorhersagbare Risiken mit sich bringt. High-Tech-Strategien, die sich in diesem Rahmen bewegen, lehnt der fzs ab und fordert stattdessen Forschung und technische Produktion in gesellschaftlicher Verantwortung für die Mitglieder der gegenwärtigen Gesellschaft wie auch für nachkommende Generationen. Der fzs fordert den Bereich der Risiko-Folgen-Abschätzung als elementaren forschungspolitischen Grundlagenbereich aufzubauen und zu stärken.

Weiterführende Hinweise:

Neben einer Anknüpfung an die Diskussion wie sie vom "Memorandum Forschungs- und  Technologiepolitik 1994/95. Gestaltung  statt Standortverwaltung. Für  eine sozial-ökologische Erneuerung der  Forschungs- und  Technologiepolitik" angestoßen wurde ist in diesem Zusammenhang etwa auf das neue Studienheft von BdWi/fzs/GEW/ÖH/NatWiss zu verweisen: BdWi-Studienheft Nr.7: Wege und Irrwege in die Wissensgesellschaft. Forschungspolitik zwischen Standortsicherung und gesellschaftlicher Verantwortung. Es muss dringend wieder eine kritische Diskussion um Forschungspolitik geführt werden.
Interview mit Joachim Radkau im DLF
Nachträge: 17.3.: Erklärung der GEW anlässlich der Erdbeben-, Tsunami- und Atomkatastrophe in Japan

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