06.03.2013: FSK-Wochenende am 8.-9. März im ZFB
In einer Studierendenvertretung geht manche grundlegenden oder organisatorische Frage im Tagesgeschäft unter. Positionen sowie Abläufe oder Verfahren sollten aber regelmäßig hinterfragt und weiterentwickelt werden. Dies betrifft alle Bereiche studentischen Engagements: die Gremienarbeit ebenso wie die Vernetzung der Aktiven oder einfach die Informationsflüsse. Auf dem FSK-Strukturwochenende am 8.-9. März 2013 im Zentralen Fachschaftenbüro wollen wir an diesen Themen arbeiten. Da sich einiges erst im Verlauf ergeben wird, ist dieses Programm eine Art Kerncurriculum, die weitere Ausgestaltung vor allem der Workshops soll im Laufe des Wochenendes erfolgen. Hierbei soll Raum für theoretischen Diskussionen und praktische Arbeit geschaffen werden. Der Schwerpunkt des Wochenendes ist Partizipation und Öffnung. Uns interessiert dabei gleichermaßen die Frage nach Möglichkeiten von Mitbestimmung in der akademischen Selbstverwaltung und Öffnung der Hochschule, wie wir uns auch über Möglichkeiten der Mitbestimmung in der FSK-Studierendenvertretung und Öffnung derselben beschäftigen wollen. Alle Interessierten sind eingeladen! Ihr müsst Euch nicht anmelden und könnt auch nur zu einzelnen Veranstaltungen kommen. Es gibt auch einen kleinen Reader. *********** PROGRAMM **************
FREITAG, 8.3.16:00 - 18:00: Vortrag: Alles in Ordnung mit der Prüfungsordnung? Eröffnungsimpuls aus der Rechtsabteilung der Zentralen Univerwaltung zu Prüfungsrecht in Zeiten von Bologna: Neben einem kurzen Blick auf Mitbestimmungsmöglichkeiten bei der Gestaltung von Prüfungsordnungen wollen wir einen kurzen Blick auf Prüfungsrecht im Allgemeinen werfen und uns dann mit der Frage beschäftigen, was sich hier in Zeiten von Bologna geändert hat. Die Frage nach sinnvollen und rechtssicheren Möglichkeiten von Modulprüfungen oder gar einer kompetenzorientierten Prüfungspraxis sind dabei ein Thema. In Bezug auf die (viel versprochene, aber nicht immer umgesetzte) Mobilität von Studierenden stellt sich auch die Frage nach der Anerkennung von Studienleistungen. Mit der Aufnahme der Lissabon-Convention in das Landeshochschulgesetz hat die grün-rote Landesregierung hier eine Beweislastumkehr beschlossen: d.h. nach dieser Regelung sind es nicht mehr die Studierenden, die der Hochschule nachweisen müssen, dass ihre Studienleistung von einer anderen Hochschule gleichwertig ist, sondern die Beweislast liegt umgekehrt bei der Hochschule, die im Falle einer Nicht-Anerkennung nachweisen muss, wieso sie etwas nicht anerkennt. Hochschule, die in der Beweislast steht und bei Nicht-Anerkennung ausführen müssen, wieso sie einen Schein nicht anerkennen. Was folgt daraus für die Hochschule? Ein weiterer Punkt im Zusammenhang mit dem Bologna-Prozess ist die soziale Dimension. Daran anknüpfend stellen auch Frage nach Prüfungsformen bei der Studieneingangsphase oder nach "barrierefreiem" Studium bzw. einem Nachteilsausgleich für Studierende mit Behinderung oder chronischer Erkrankung. 18:00 - 20:00: Vortrag: The Proof of the Pudding Kritik an einer unübersichtlichen Studienstruktur, Probleme bei der Anrechnung von Leistungen anderer Hochschulen und vor allem die Kritik an belehrenden Veranstaltungsformen und der fehlenden Studierendenorientierung waren Anlässe für die Bolognareform. Während paradoxerweise aber gerade die Einführung der Bachelor-/Masterstudiengänge in vielen Fächern eher zu einer Renaissance von großen Vorlesungen im Frontalstil geführt haben, experimentiert man in anderen klassischen Studiengängen inzwischen mit neuen Prüfungsformaten. Ein Beispiel dafür ist das Fach Medizin, ein Fach, das um problemorientiertes Lehren und handlungsorientierte Prüfungen nicht umhin kommt - und das Ressourcen für die Erforschung entsprechender Lehr-, Lern- und Prüfungsformen hat. Ein Einblick in die Diskussionen in der Medizin ist auch für andere Fächer anregend. 20:00 Uhr: gemeinsames Abendessen ... und zum Nachtisch Pudding 21:00 - 22:00: Workshops zur weiteren Vertiefung (Konkretisierung erfolgt vor Ort)
danach: getränkebasierte Vernetzung SAMSTAG, 9.3.9:30: gemeinsames Frühstück 10:00 Vortrag: Öffnungsversprechen und Schließungspraxis: Die Hochschule zwischen Bildungsrhetorik und der Produktion von Ungleichheit Impuls aus dem Referat für Studienreform und hochschulpolitische Entwicklung mit anschließender Diskussion Voraussetzungen und Ideen zur Öffnung von Hochschule: Entgegen der "Illusion der Chancengleichheit" (Pierre Bourdieu) und der Hoffnung, dass Bildung zu gleichen Möglichkeiten für alle führe, lassen sich im Bildungsbereich strukturelle Benachteiligungen bestimmter Gruppen empirisch feststellen. Wenn diese Ausschlüsse nicht auf bloß individuelles Fehlverhalten zurückgeführt werden können, sondern über eine bestimmte Praxis der Organisation stattfinden, ist zu befürchten, dass sie über eine langsame Anhebung der Studierendenzahlen nicht "automatisch" aus der Institution verschwinden. Vielleicht wandeln sie sich nur. In Bezug auf die Frage nach der Öffnung von Hochschule erscheint aus unserer Sicht daher eine Thematisierung solcher Ausschlusspraktiken geboten. Wir würden uns eine wünschen, die die Praktiken des Ausschließens in der Organisation sichtbar macht, ohne dabei die Handlungsfähigkeit der Subjekte systematisch wegzublenden. Daher würden wir gerne mit euch darüber diskutieren, wie solche Ausschlüsse stattfinden, was Voraussetzungen für eine Öffnung von Hochschule wären und was es für konkrete Möglichkeiten gibt, um gemeinsam Verbesserungen zu erreichen. 12:00: Workshops I
14:00: gemeinsames Mittagessen 15:00: Workshops II
17:30: Zwischenplenum mit Keksen:
18:30 - 20:30: Workshops III
20:30: Abendessen danach: getränkebasierte Vernetzung/Filmgucken/Skatspielen |