Dies ist ein Archiv der Seite der Studierendenvertretung der Uni Heidelberg, wie sie bis zum 10.12.2013 bestand. Die aktuelle Seite findet sich auf https://www.stura.uni-heidelberg.de

Fachschaftskonferenz der Uni Heidelberg: bald StuRa
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Die FSK ist unter anderem Mit­glied im bundesweiten stu­den­ti­schen Dachverband fzs, in der LaStuVe (Lan­des­stu­die­ren­den­ver­tre­tung), im ABS (Aktions­bündnis gegen Studien­gebühren), im VSB (Verein für studentische Belange), im bpm (Bünd­nis für Politik- und Meinungs­freiheit) und im bas (Bundesverband ausländischer Studierender).

03.10.2010:

Neues vom Fachrat

Habt ihr euch schon einmal gefragt, wer eigentlich eure Prüfungsordnung konzipiert, wer das Modulhandbuch geschrieben und wer den Begriff „Modul” (= Zusammenführung verschiedenartiger Lehrveranstaltungen zu einer sinnvollen Einheit) scheinbar nicht richtig verstanden hat, als er (oder sie?) z.B. in der Germanistik sämtliche thematisch vollkommen unterschiedliche Einführungsveranstaltungen des ersten Semesters in ein Modul „Einführung” gepackt hat?

Nunja, formal verantwortlich ist der Fakultätsrat als kleinste Einheit der akademischen Selbstverwaltung in der Gruppenuniversität, in dem sämtliche Statusgruppen – ProfessorInnen, akademischer Mittelbau, MitarbeiterInnen aus Administration und Technik und natürlich die Studierenden - gemeinsam alle wichtigen Entscheidungen treffen. „Gemeinsam” aber nur so lange, wie die ProfessorInnen die absolute Mehrheit haben – garantiert durch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahre 1973. Nun mag der geneigte Beobachter, die geneigte Beobachterin, gerade aus altstädtischen Gefilden sich fragen: Aber ich studiere doch Psychologie. Ist dann die „Psychologische Fakultät” für mich zuständig? Die Antwort ist: Nein, die gibt es nämlich gar nicht. Psychologie gehört zur Fakultät für „Verhaltens- und empirische Kulturwissenschaften”, zusammen mit Sport, Ethnologie, Bildungswissenschaft und Gerontologie. Und alle gemeinsam stimmen über die Konzeption des Masterstudiengangs Psychologie ab. ist doch super, oder?

Naja, eigentlich nicht. Andererseits: Ganz so schlimm ist die Tatsache, dass fachfremde über etwas abstimmen, von dem sie – zumindest fachlich – überhaupt gar keine Ahnung haben, dann auch wieder nicht: Im Fakultätsrat wird nämlich wirklich fast nur abgestimmt und selten diskutiert. Kontroversen kommen nur dann auf, wenn die Studierenden Änderungsanträge einbringen. Aber das ist ein anderes Thema. Fakt ist: Die tatsächlichen Konzepte, das Grundgerüst jeder weitereichenden Entscheidung des Fakultätsrat wird vorher getroffen: Im Fach selbst, im Institut, zumeist also im Direktorium. Und hier sitzen nur ProfessorInnen und treffen sämtliche Entscheidungen. Formale Mitbestimmung der anderen Statusgruppen – so auch der Studierenden – ist nicht vorgesehen. Hin und wieder werden die Studierenden einbezogen, jedoch nur solange es den wirklichen Entscheidungsträgern genehm ist.

Einen Ausweg aus diesem Dilemma böte der Fachrat: Ein paritätisch besetztes Gremium auf der Ebene des Fachs. Dort wo die wirklichen Entscheidungen getroffen werden. Hier muss miteinander geredet werden, bevor die übergeordneten Gremien ihre Kontrollfunktion wahrnehmen können. Nicht nur die Qualität und die Nachhaltigkeit der Studien- und Prüfungsordnungen würde sich erhöhen, sondern auch eine gemeinsame Gesprächskultur im Fach entwickelt. Gewählte VertreterInnen der verschiedenen Statusgruppen würden sich austauschen und gemeinsam an Lösungen für die sich stellenden Probleme arbeiten. Und dies ist ein weiteres essentielles Merkmal des Fachrats: Derzeit bemüht sich die Fachschaft jedes Fachs, die Belange der Studierenden zu vertreten, zumeist ohne formal dafür nominiert - gewählt - zu sein. Die Professoren auf der anderen Seite sehen sich engagierten, in der Sache kompetenten Studierenden gegenüber, mit denen sie im besten Fall Entscheidungen abstimmen. Jedoch müssen sie daran zweifeln, ob diese Studierenden für die Mehrheit ihrer KommilitonInnen sprechen. Die Lösung bietet ein gewählter Fachrat.

Soweit zur Idee an sich. Natürlich wurde dieses Konzept breit diskutiert, im letzen Semester in verschiedene Fakultätsräte und bis in den Senat der Universität gebracht. Kurz vor der Einführung stehend hat die fertige Satzung, die dem Senat bereits zur Verabschiedung vorlag, einen herben Dämpfer erfahren: Angeblich dürfen demokratische Wahlen, wenn sie im Landeshochschulgesetz nicht vorgesehen sind, nicht aus Haushaltsmitteln bezahlt werden. Die Anpassung der strukturellen Defizite des Landeshochschulgesetzes an die Realität der Universität scheitert an der ausdrücklichen Vorgabe des Wissenschaftsministeriums, die Wahlen untersagt. Die eine selbstbestimmte Demokratisierung der Universität verhindert. Natürlich ist nicht nur die Landesregierung Schuld: Die Leitungsgremien der Universität, die sonst auch gern mal ein Auge zudrücken, wenn nicht ganz legale Deals gemacht und größere Geldmengen innerhalb der Universität verschoben werden (und auch nicht vorher in Stuttgart nachfragt), ist in dieser Sache peinlich genau auf strikte Einhaltung der Dienstanweisungen aus Stuttgart bedacht. Man beruft sich sogar darauf, dass der Rechnungshof sämtliche Druckaufträge der hausinternen Universitätsdruckerei auf deren Inhalt prüfe – was die Deklaration von Wahlzetteln als Flyer unmöglich machen würde. Also Leute: Solltet ihr jemals auf die Idee kommen, regierungskritische Texte, Flyer oder Hausarbeiten in der Unidruckerei zu drucken oder auf Unikopierern zu kopieren, lasst es lieber bleiben.

Der Rechungshof prüft euch.

Weiterführende Links:

agsm.fsk.uni-heidelberg.de/index.php/Institutsrat_/_Fachkonvent

 

 

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