Dies ist ein Archiv der Seite der Studierendenvertretung der Uni Heidelberg, wie sie bis zum 10.12.2013 bestand. Die aktuelle Seite findet sich auf https://www.stura.uni-heidelberg.de

Fachschaftskonferenz der Uni Heidelberg: bald StuRa
Suche
Typo3 | Intern
Gebrauchte Bücher in Heidelberg suchen:
Autor, Titel oder ISBN eingeben unifloh.de >>
Die FSK ist unter anderem Mit­glied im bundesweiten stu­den­ti­schen Dachverband fzs, in der LaStuVe (Lan­des­stu­die­ren­den­ver­tre­tung), im ABS (Aktions­bündnis gegen Studien­gebühren), im VSB (Verein für studentische Belange), im bpm (Bünd­nis für Politik- und Meinungs­freiheit) und im bas (Bundesverband ausländischer Studierender).

festival contre le racisme 2012

 

Programmflyer

Programmheft

 

 

Programm vom Samstag, 2. Juni bis Freitag, 15. Juni 

Samstag, 2. Juni 2012

Kundgebung gegen die rassistische Asylpolitik in Sinsheim

Treffpunkt um 12:00 Uhr am Hbf Heidelberg
Ort: Sinsheim
veranstaltet von: Bündnis antirassistischer Gruppen aus
Ba-Wü, Flüchtlinge des Isolations-Lagers Sinsheim und
Flüchtlingsaktivisten von THE VOICE

Brecht die Isolation von Flüchtlingen und unterstützt den politischen Widerstand gegen das rassistische Lagerregime in Deutschland!
 Am 2. Juni 2012 wollen wir, ein Bündnis antirassistischer Gruppen aus Ba-Wü, mit den Flüchtlingen des Isolations-Lagers Sinsheim und Flüchtlingsaktivisten von THE VOICE unseren Protest und unsere Forderungen auf die Straße bringen. 
 Deswegen treffen wir uns um 12:00 Uhr vorm Heidelberger Hauptbahnhof, um gemeinsam nach Sinsheim zu fahren. Dort wollen wir auf einem zentralen Platz über die unmenschlichen Bedingungen, denen Flüchtlinge in Deutschland unterworfen sind, aufklären. Kommt zahlreich, um den Kampf gegen diese rassistische Behandlung von Asylbewerber*innen durch deutsche Gesetze zu stärken!

Weitere Infos: www.aufgetaucht.blogsport.de

Podiumsdiskussion: Nazimorde. Welche Konsequenzen müssen gezogen werden? 

um 20:00 Uhr  
Ort: DAI
veranstaltet von: Ausländer-/Migrationsrat der Stadt Heidelberg

Nazimorde. Welche Konsequenzen müssen gezogen werden?

In den letzten 12 Jahren ermordete eine terroristische Neonazizelle in Deutschland neun Migranten. Angeblicherweise sollen diese Taten ohne Wissen der Öffentlichkeit und staatlicher Institutionen begangen worden sein. So verwundert es nicht, dass die öffentliche Empörung groß war, als massive Fehler der staatlichen Stellen aufgedeckt wurden, die mit dem Schutz der verfassungsmäßig garantierten Rechte auf Leben und körperliche Unversehrtheit beauftragt sind. Seit 1990 wurden 182 Straftaten mit Todesfolge an MigrantInnen registriert. Den geistigen Boden dafür bereiten gesellschaftliche Tendenzen von Ausländerfeindlichkeit, Rassismus und Islamophobie, wie sie sich etwa in der berüchtigten „Sarrazin-Debatte” äußerten.

Der Ausländerrat/Migrationsrat (AMR) hat, als demokratisch gewählte Interessenvertretung der MigrantInnen der Stadt Heidelberg, ein berechtigtes und tiefgreifendes Interesse daran, diesen gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen politisch entgegenzuwirken. Wir unterstützen alle politischen Maßnahmen, Initiativen und Gruppierungen, die zu einer lückenlosen Aufklärung der Nazimorde beitragen. Darüber hinaus geht es uns darum, gesamtgesellschaftliche Entwicklungen zu fördern, die Ausländerfeindlichkeit, Rassismus und Islamophobie den Boden entziehen.

Unser inhaltlicher Beitrag zum festival contre le racisme ist daher eine Podiumsdiskussion, die einen Prozess initiieren soll, die in den Beitritt Heidelbergs in die Europäische Städtekoalition mündet. In der Diskussion wird unter anderem thematisiert, was der Stand der Aufklärung ist, welche Konsequenzen bereits gezogen worden sind, welche noch zu ziehen sind, wieso die Zivilgesellschaft häufig schweigt und wie sie wehrhafter wird und ihre Mitglieder wirksamer schützen kann.

Eingeladen sind der Bundestagsabgeordnete Memet Kilic, eine Vertretung des Landesinnenministeriums, eine Vertretung der Zivilgesellschaft, sowie eine Vertretung der im Antifaschismus Engagierten.

Wir verfolgen damit das Ziel, durch gezielte Aufklärungs- und Informationsarbeit die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren, damit es im öffentlichen Bewusstsein präsent bleibt. Denn auf diese Weise kann es gelingen, den Widerstand und Protest gegen Faschismus und Rassismus im Sinne eines menschlichen Zusammenlebens in unserer Gesellschaft dauerhaft aufrechtzuerhalten.

Sonntag, 3. Juni 2012 

 

Kicken gegen Rassismus: 6. Africa Cup 

um 10:00 bis 18:00 Uhr
Ort: Stadion, Im Neuenheimer Feld 700, 69121 Heidelberg 
veranstaltet von: FSK-Antidiskriminierungsreferat; Pan-Afrikanische Organisation, Verein Afrikanische Studierender der Universität Heidelberg; Ausländer-/Migrationsrat der Stadt Heidelberg 

Heute zeigen zwölf Mannschaften im Stadion auf dem Kleinfeld ihr Können. Sie spielen miteinander und gegeneinander nach dem Prinzip des Fair Play. Vormittags wird in zwei Gruppen gespielt und am Nachmittag, nach einem Vortrag von Corinna Assmann und Domink Schaller, folgen die Runden vom Viertelfinale bis zum Finale. Gegen 18:00 Uhr findet dann die Siegerehrung aller SpielerInnen statt.

 

Vortrag in der Mittagspause des Fußballturniers
 „Bimbo, Schwuchtel, Mannsweib” - Rassismus und Sexismus im Fußball

um ca. 13:30 Uhr
Ort: Stadion, Im Neuenheimer Feld 700, 69121 Heidelberg 
ReferentInnen: Corinna Assmann und Dominik Schaller

In vielen europäischen Fußballstadien werden schwarze Spieler regelmäßig Opfer rassistischer Schmährufe. Eingefleischte Fans beschimpfen gegnerische Spieler gerne als schwul, und Fußball spielende Frauen gelten pauschal als Lesben. Diese Beispiele verdeutlichen, dass die Entwicklung des modernen Fußballs nicht allein als völkerverständigende Erfolgsgeschichte zu verstehen ist, wie dies Politiker und Sportfunktionäre tun. Vielmehr dient Fußball als diskursive Plattform, auf der das diffuse Unbehagen an sozio-ökonomischem und kulturellem Wandel ausgedrückt wird. Dominik J. Schaller und Corinna Assmann zeigen in ihrem Vortrag auf, welche Funktion Rassismus und Sexismus im Fußball innehaben und wie sie bekämpft werden können.

Workshop zum Netzwerk Demokratie und Courage

um 19:00 Uhr
Ort: Campus Camp, Im Neuenheimer Feld beim URZ
veranstaltet von: Netzwerk für Demokratie und Courage

Ab 20:00 Uhr bietet die Vokü leckeres Essen für alle gegen eine Spende an. Der Film beginnt dann um etwa 20:30 Uhr.
 Reise ohne Rückkehr hat den Preis für den besten internationalen Kurzfilm auf dem 13. Internationalen Kurzfilmfestival von Soria in Spanien gewonnen. Der Film handelt vom sudanesischen Flüchtling Aamir Ageeb, der seit 1994 in Deutschland lebte. Nachdem er den Diebstahl seiner Jacke bei der Karlsruher Polizei meldete, wurde er festgenommen und auf dem Flug seiner Abschiebung von drei Bundespolizisten getötet.
 Regie: Güclü Yaman. Mit Aljoscha Zinflo, Yüksel Yolcu, Christian Kahrmann, uva. 
 Im Anschluss an den Film gibt es die Gelegenheit zur Diskussion.

Vokü  und Filmschau: Reise ohne Rückkehr. Endstation Frankfurter Flughafen

um 20:00 Uhr
Ort: Cafe Gegendruck, Fischergasse 2
veranstaltet von: AIHD

Das Netzwerk für Demokratie und Courage e.V. (NDC) bietet Bildungsveranstaltungen für eine demokratische Kultur und gegen menschenverachtendes Denken an. Dabei werden an Schulen und Ausbildungseinrichtungen Projekttage durchgeführt, bei denen mit Jugendlichen über Rassismus, Vorurteile und Diskriminierung diskutiert wird und in denen sie zum aktiven Handeln ermutigt werden. Der hier angebotene Workshop stellt die Arbeit des Netzwerks für Demokratie und Courage vor.

Montag, 4. Juni – Freitag, 15. Juni 2012

Ausstellung: Neofaschismus in Deutschland

Ort: Erdgeschoss der Neuen PH, Im Neuenheimer Feld 561
veranstaltet von: VVN-BdA und UStA 
http://neofa-ausstellung.vvn-bda.de/

In der Bundesrepublik werden Menschen beschimpft, bedroht, zu Tode getreten oder bei lebendigem Leibe verbrannt, weil sie als Fremde oder Andersdenkende gehasst werden - über 100 Todesopfer hat die neofaschistische Gewalt seit 1990 bereits gefordert. Geht hier die jahrelange Saat von Alt- und Neofaschisten auf? Können diese Ereignisse mit denen aus der NS-Zeit verglichen werden? Haben die Ausbreitung rassistischen Denkens und die daraus erwachsende Gewalt heute ganz andere Gründe als damals? Die Ausstellung will dazu beitragen, dass diese Bilder nicht auf Dauer zum deutschen Alltag gehören. Sie informiert über Ideologie und Praxis des Neofaschismus und benennt Ursachen für die Ausbreitung rassistischen, nationalistischen und militaristischen Denkens und Handelns.

http://neofa-ausstellung.vvn-bda.de/

Montag, 4. Juni 2012 

 

Info- und Auftaktveranstaltung zum festival contre le racisme 2012 in Heidelberg

am 12:00 Uhr/ Smartmob um 13 und 14 Uhr
Ort: Anatomiegarten, vor dem Psychologischen Institut
veranstaltet von: FSK-Antidiskriminierungsreferat

 

Ab 12 Uhr könnt ihr euch Programmhefte an unserem Stand holen, euch im Gespräch über das festival contre le racisme informieren oder euch thematisch einbringen.
Um 13 und 14 Uhr ist dann eine Flashmob-Aktion geplant, für die wir eure Hilfe brauchen! In der Aktion möchten wir PassantInnen mit Infos und Zugängen zum Thema "Privilegien und Rassismus" konfrontieren. So wollen wir auf den latenten Rassismus in unserer Gesellschaft, d.h. in uns allen, aufmerksam machen und zum Nachdenken über die Verweigerung von Rechten und Privilegien anregen.

Das geht nur mit eurer zahlreichen Beteiligung. 
Bitte seid gegen 12:55 Uhr bzw. 13:55 Uhr mit den Plakaten, die ihr vorher bei uns am Infostand abholen oder hier ausdrucken könnt, in der Hauptstraße vor dem Psychologischen Institut und geht dort wie FußgängerInnen umher. Die Plakate solltet ihr am Besten noch nicht offen sichtbar bei euch tragen. 
Gegen 13 Uhr bzw. 14 Uhr wird ein Pfiff ertönen. Daraufhin entrollt bitte euer jeweiliges Plakat und "gefriert" für ca. drei Minuten. Die Aktion wird dann durch einen zweiten Pfiff beendet.

 

 

 

Vortrag: Rassismus im Wandel der Zeit

um 18:30 Uhr
Ort: Hörsaal 08 der Neuen Universität
veranstaltet von: Muslimische Studierendengruppe Heidelberg 
Referent: Moussa Al-Hassan Diaw

In seinem Vortrag führt Moussa Diaw in die Begriffsgeschichte des Rassismus ein und erläutert anhand von Text-, Foto- und Videobeispielen dessen Entwicklung bis in die Gegenwart. 

Marstallkino: District 9 

um 20:00 Uhr
Ort: Marstallcafé 
veranstaltet von: Studentenwerk Heidelberg 
Eintritt: 1 Euro

In Johannesburg befindet sich seit etwa 20 Jahren ein Auffanglager für gestrandete Außerirdische. Die Verhältnisse, unter denen die Aliens leben müssen, sind unwürdig. Kaum jemand hat genug zu essen, der Hass gegenüber den Fremden steigt. Der Plan ist daher, das Lager um 200 Kilometer zu verlegen, mitten in die Einöde. Wikus Van De Merwe (Sharlto Copley) wird zum Leiter der Operation berufen und soll sicherstellen, dass alle Aliens über den Umzug informiert werden. Im Gegensatz zum Truppenführer der mit der Lagerverwaltung betrauten MNU, Koobus Venter (David James), will er die Umsiedelung ohne Gewaltanwendung vollziehen. Doch es kommt trotzdem zu einer Auseinandersetzung, bei der Van De Merwe mit einer außerirdischen Flüssigkeit in Kontakt kommt...
 Vor dem Film werden die ReferentInnen des Antidiskriminierungsreferats der FSK eine Einführung ins Thema geben.

Dienstag, 5. Juni 2012

 

Workshop: Ernst Krieck und die NS-Pädagogik - Ein dunkles Kapitel Heidelberger Pädagogik

um 16:00 Uhr
Ort: Institut für Bildungswissenschaft, Raum -124, Akademiestraße 3
veranstaltet von: GEW

Referent: Benjamin Ortmeyer (Frankfurt a.M.)

Ernst Krieck hatte von 1934-45 einen Lehrstuhl für Philosophie und Pädagogik an der Universität Heidelberg inne. Als einer der führenden Vertreter einer nationalsozialistischen Erziehungswissenschaft hat er eine Pädagogik vertreten, die sich dem NS-Regime unmittelbar in den Dienst gestellt hat. Anhand einiger Auszüge aus seinen Schriften wollen wir gemeinsam einen kritischen Blick auf ein dunkles Kapitel der Heidelberger Pädagogik werfen. Interessierte Studierende sind hierzu herzlich eingeladen. 

Vortrag: Argumente gegen das Deutschlandlied

um 19:00 Uhr 
Ort: Hörsaal 04 der Neuen Universität
veranstaltet von: GEW
Referent: Benjamin Ortmeyer (Frankfurt a.M.)

Wohin man auch schaut, überall wimmelt es von schwarz-rot-goldenen Utensilien. Von halbironischen Pickelhauben, deutschlandfarbenen Kettchen bis hin zum klassischen Autofähnchen reicht die Palette der Möglichkeiten sich offensiv zu dieser Nation und ihren besten Jungs zu bekennen. 
 Wie unlocker dieser "entspannte deutsche Nationalismus" auf Kritik reagiert, durfte der Frankfurter Erziehungswissenschaftler Benjamin Ortmeyer am eigenen Leibe erfahren. Seine zur WM 2006 neuaufgelegte Broschüre "Argumente gegen das Deutschlandlied" führte zu Beschimpfungen als "Miesmacher" und "Ewiggestriger" durch Politker_innen und Zeitungen aller Couleur. Doch Nationalismus gibt es nicht nur zur WM. Auch sonst herrscht allgemein der Glaube vor: Was gut für die Nation ist, ist auch gut für alle. Folgerichtig muss dann eben der Gürtel für den Standort enger geschnallt werden, denn wir sollen ja schließlich nicht enden wie die "Pleite-Griechen". 
 Doch was ist eigentlich der deutsche Nationalismus, in welcher Tradition steht er und welche Argumente sprechen gegen das "Deutschlandlied"? 
 
 

Mittwoch, 6. Juni 2012

Workshop: Schummel-Griechen machen unseren Euro kaputt? Beliebte Irrtümer in der "Schuldenkrise"

um 16:00 Uhr
Ort: Campus Bergheim Raum 02.025, Bergheimer Straße 58
veranstaltet von: Attac Campus Heidelberg

Der Workshop beschäftigt sich mit rassistischen Aussagen im Zusammenhang mit der "Schuldenkrise". Am Beispiel Griechenlands soll gezeigt werden, wie v.a. durch öffentliche Meinungsmache rassistische Wahrnehmungen und Bewertungen gestreut werden und wie man diese mit Fakten widerlegen kann. Darüber hinaus sollen auch die Hintergründe und Interessen beleuchtet werden, die hinter der Verbreitung solcher Parolen stehen.

Film und Diskussion: Welcome

um 20:00 Uhr
Ort: Campus-Camp, Im Neuenheimer Feld beim URZ
veranstaltet von: Café Freisprung

Bilal, ein 17-jähriger kurdischer Flüchtling, hat die letzten drei Monate damit verbracht, durch Europa zu reisen, um seine vor kurzem nach England ausgewanderte Freundin wieder zu finden. Nach einigen abenteuerlichen Begegnungen erreicht er schließlich die französische Nordküste, von wo er die englische Küste sehen kann. Die örtlichen Behörden halten ihn jedoch fest. Deshalb entschließt er sich zu einer mutigen Tat: Er will durch den Ärmelkanal schwimmen, um nach England zu gelangen.
 Im Anschluss an den Film wird es die Möglichkeit zur Diskussion geben.

Donnerstag, 7. Juni 2012 

Führung durch die Ausstellung zum nationalsozialistischen Völkermord an der Minderheit der Sinti und Roma

um 14:00 Uhr
Ort: Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Bremeneckgasse 2
veranstaltet von: Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma

Auf drei Ebenen und einer Fläche von fast 700 qm wird die Geschichte der Verfolgung der Sinti und Roma in der Zeit des Nationalsozialismus nachgezeichnet: von der stufenweisen Ausgrenzung und Entrechtung im Deutschen Reich bis hin zur systematischen Vernichtung im nationalsozialistisch besetzten Europa. Das Ziel der Ausstellung ist eine Annäherung an den Holocaust an den Sinti und Roma: ein Menschheitsverbrechen, das sich allen historischen Vergleichen entzieht und das in seinem Ausmaß bis heute unvorstellbar bleibt.
 Anschließend an die Führung, ab etwa 15:00 Uhr, gibt es eine offene Diskussion zur Ausstellung und zum Thema "Diskriminierung heute: Die aktuelle Situation von Sinti und Roma in Europa".

Textschau mit Diskussion: Steinzeit 2012 - Rassismus in pseudoethnographischer Literatur

um 19:00 Uhr 
Ort: Völkerkundemuseum, Haupstraße 235
veranstaltet von: Völkerkundemuseum

Anhand ausgewählter Textstellen zeitgenössischer Reiseberichte aus der Region rund um Neuguinea soll aufgezeigt werden, wie nachhaltig Rassismus noch heute den vermeintlich wissenschaftlichen Blick auf außereuropäische Kulturen prägt. Thematisiert wird unter anderem die Reisebeschreibung einer Philosophieprofessorin durch das westliche Gebiet Neuguineas, welche eindrucksvoll zeigt, wie auch die - sich als aufgeklärt, objektiv und vorurteilsfrei verstehende - wissenschaftliche Betrachtung nicht frei ist von rassistischen und evolutionistischen Denkmustern. 

Solche Reisebeschreibungen über die als die letzten unerschlossenen Gebiete der Welt verstandenen Regionen Neuguineas, finden in den letzten Jahren wieder regen Absatz auf dem Buchmarkt, sie scheinen einem Bedürfnis nach Exotismus entgegenzukommen und spiegeln den Wunsch wider, den Bürden der westlichen Welt zu entfliehen. Die Textschau möchte einige Reiseberichte vorstellen und Denkmuster aufdecken, die solche Beschreibungen prägen und lädt die BesucherInnen zur Diskussion ein.

Multimedialesung mit dem Autor Mutlu Ergün: Kara Günlük - Die geheimen Tagebücher des Sesperado

um 21:00 Uhr
Ort: Karlstorbahnhof
veranstaltet von: EWZ und Karlstorbahnhof

Mutlu Ergün erzählt in „Kara Günlük - Die geheimen Tagebücher des Sesperado” von spaßigen Cihadisten, knallharten Aktivistinnen und einem Lyrical Guerilla, der auch über sich selbst lachen kann. Diese politische Rebellion strapaziert nicht nur das Hirn, sondern auch die Lachmuskeln. Das Kara Günlük ist eine lustige Liebesgeschichte, maskiert als Widerstandskampf und gelebter Widerstand maskiert als Liebesgeschichte. Sesperados Familien- und Freundeskreis entblößt immer wieder die unfreiwillige Komik des Alltagsrassismus und stößt damit Angehörige der Mehrheitsgesellschaft immer wieder aus ihrer Privilegien-Kuschelecke. „Kara Günlük - Die geheimen Tagebücher des Sesperado” ist eine amüsante Anleitung, wie man rebellieren und gleichzeitig Spaß dabei haben kann.
 
 Mutlu Ergün studierte an der London School of Economics Soziologie und lebt derzeit als Autor, Pädagoge, Sozialforscher und Performer in Berlin. Seit 2001 ist Ergün Mitglied beim anti-rassistischen Verein Phoenix e.V. und dort als White-Awareness und Empowerment-Trainer tätig. Seit 2010 ist er auch Mitherausgeber für die Edition insurrection notes des Unrast Verlags, wo AutorInnen of Color ihre Prosatexte veröffentlichen können. Er arbeitet seit 2004 als Redakteur beim Kultur- & Gesellschaftsmagazin freitext. Zusammen mit Noah Sow entwickelte er die anti-rassistische politische Satire Edutainment-Attacke, für die er bisweilen in Deutschland performt.

Freitag, 8. Juni

Vernissage Ncounter - art & photography
 

um 18:00 Uhr
Ort: Vangerowstraße 39 willibender.com
veranstaltet von: Interkulturelles Zentrum i.Gr. in Koop. mit WILLIBENDER prototyping
artist-support (anstelle von eintritt): 3 Euro

Im Rahmen des festival contre le racisme entstand das Fotoprojekt Ncounter als Kooperation zwischen dem IZiG und der Galerie WILLBENDER prototyping. Ziel ist es, sich im Rahmen des Festivals fotografisch mit der der Vielgesichtigkeit Heidelbergs zu beschäftigen.
 
 Die Galerie willibender.com ist ein Ausstellungsraum der etwas anderen Art in Heidelberg. Dies bezieht sich sowohl auf das Programm der Veranstalter als auch auf den Ort an sich. Aus der einstigen Gewerbefläche neben der Tankstelle in der Vangerowstraße ist eine urbane Kunstfläche geworden, auf der sich sechs internationale Künstler aus Barcelona, Andalusien, London und Mexico DF seit einigen Wochen verwirklichen. Anders als die meisten Galerien der Stadt bringt willibender.com nicht nur Kunst nach Heidelberg, sondern gleich die KünstlerInnen selbst. Sie leben und kreieren in der Stadt, lassen sich beeinflussen und beeinflussen ihrerseits. Die KünstlerInnen arbeiten spartenübergreifend, die Fläche kennt nur jene Grenzen, die von den KünstlerInnen gesetzt werden.
 
 Eine der AkteurInnen ist die Fotokünstlerin Christina Beltrán, 1977 in Granada geboren. Sie arbeitete erfolgreich als Fotografin in Spanien und fotografierte seit ihrer Ankunft in Heidelberg u.a. Kinder und Jugendliche im Stadtteil Emmertsgrund. Ihre Portraits sind ehrlich und minimalistisch, immer auf der Suche nach dem unverstellten Moment zwischen Objekt und Objektiv. 
Jagoda Marinic, die Leiterin des IZiG, regte die Künstlerin dazu an, im Rahmen des festival contre le racisme, HeidelbergerInnen unter dem Aspekt "diversity" zu portraitieren. Wen sieht eine Gast-Fotokünstlerin aus Spanien, wenn Sie mit ihrer Kamera in der Hand und dieser Frage im Kopf durch die Stadt geht? Wie vielfältig ist Heidelberg in den Augen einer Besucherin? Was geschieht, wenn wir HeidelbergerInnen mit Bildern voneinander konfrontieren? Reagieren sie anders auf Bilder als auf Menschen?
 
 Christina Beltrán wird diese Fragen in nächsten zwei Wochen fotografisch beantworten und HeidelbergerInnen aller Stadtteile auf der Straße ansprechen und portaitieren.
 
 Unter dem Titel "Ncounter", was im Englischen sowohl "Begegnung" als auch "Zusammenstoß" bedeutet, werden die Bilder am 8. und 9. Juni zwischen 18 und 22 Uhr in der Galerie präsentiert. Zur Vernissage am 8. Juni gibt es ab 18 Uhr zudem die Möglichkeit, noch Motiv der Fotografin zu werden: Das Fotoprojekt wird als Fotoperformance am Abend der Eröffnung fortgesetzt. Wer will, darf Gesicht zeigen und wird in die Galerie der Gesichter Heidelbergs aufgenommen.
 
 Auch für jene, die Fotos lieben, aber den Auftakt der EM nicht missen möchten: Für spartenübergreifende Fans suchen die Veranstalter von willibender.com gerade nach einer Lösung, die fußballinteressierten Fotofans gerecht wird. Fotoleinwände innen und Fußballleinwände außen? Köpfe und/oder Bälle, wer weiß? 
Mehr auf: www.willbender.com.

Freitag, 8. Juni – Sonntag, 10. Juni 2012

Anti-Rassismus-Training für die Weiße Mehrheitsgesellschaft: Learning to be White

Dreitägiger Workshop:
Freitag von 18:00 bis 21:30 Uhr
Samstag von 9:30 bis 19:00 Uhr
 Sonntag von 9:30 bis 14:00 Uhr
Ort: folgt
veranstaltet von: Phoenix e.V.
Informationen zu Anmeldung: 
Bitte sendet uns eine Mail mit dem Betreff "TN Workshop Phoenix" an unsere Mailadresse: antidiskriminierung(at)fsk.uni-heidelberg.de

Unsicherheit, Rassismus und ein Mangel an Kommunikation prägen auch heute noch die Beziehungen zwischen Mitgliedern der weißen Mehrheitsgesellschaft und denen, die vermeintlich als Ausländer, MigrantInnen oder Angehörige einer anderen Kultur identifiziert werden.

Verschiedene „Kulturen”, „Rassen”, „Ethnien”, „Religionen”?
 „Schwarze”, „Weiße”, „People of Colour”?
 ”Deutsche” und ”Ausländer” – ”Wir” und ”die anderen”? 

Was wissen wir über „die anderen” und was über „uns selbst”?
 Was ist „erlernt”, was ist „wahr” und was „Konstruktion”?
 Was ist eine „weiße Identität” in einer „multikulturellen Welt”?
 Was hindert und was fördert unsere Begegnungen?

Zu diesem Wochenendseminar laden wir Mitglieder der weißen Mehrheitsgesellschaft ein, um ihre Prägungen und ihr Verhalten zu reflektieren, die Geschichte und die Wirkungsweise des Rassismus näher kennen zu lernen und gemeinsam an Strategien für eine Kultur der Verständigung und Begegnung zu arbeiten.

Die Seminarleitung haben Mutlu Ergün und Uli Heidemann:
Mutlu Ergün ist Trainer für Phoenix-Anti-Rassismus-Trainings und Phoenix-Empowerment-Trainings und Schriftsteller
Uli Heidemann Trainer für Phoenix-Anti-Rassismus-Trainings und Phoenix-Empowerment-Trainings und Dipl. Psychologe

Die einzelnen Arbeitsphasen im Seminar berücksichtigen die Fragen und Interessen der Teilnehmenden. Dabei kommt es zu einem Wechsel von Information, Verarbeitungs- und Reflexionsphasen. Vorgesehen sind unterschiedliche Formen der Zusammenarbeit: im Plenum, in Gruppen- oder Partnerarbeit, mit Hilfe von Rollenspielen, Arbeitsblättern, Aufsätzen und Videobeiträgen.

Eine durchgehende Teilnahme an allen drei Seminartagen ist unbedingt erforderlich.

Sonntag, 10. Juni 2012 

Antifaschistische Stadtführung

 um 17:30 Uhr
Ort: Universitätsplatz 
veranstaltet von: AI HD und VVN-BdA

Die Antifaschistische Initiative Heidelberg nimmt euch mit in die dunkelbraune Vergangenheit und Gegenwart Heidelbergs. Zwar wird am Philosophenweg nicht mehr "Deutsche Physik" gegen "jüdische Umtriebe" wie beispielsweise die Allgemeine Relativitätstheorie betrieben, sondern die Erkenntnisse aus Einsteins Theorie zur Erforschung des Kosmos genutzt. Doch erst kürzlich entsprang in der Deutschen Burschenschaft, der auch zwei Heidelberger Burschenschaften angehören, eine Debatte darüber, ob "in Zeiten fortschreitender Überfremdung" denn "Menschen, welche nicht von deutschem Stamme sind" in Burschenschaften wie der Deutschen Burschenschaft aufgenommen werden dürften. Auf dem Rundgang lernt ihr Schauplätze vergangener und gegenwärtiger (anti-)faschistischer Heidelberger Geschichte kennen.

 

Dokutheater der Bühne für Menschenrechte und Infostand mit lokalen Flüchtlingsinitiativen: 
Asylmonologe mit anschließender Informationsmöglichkeit

um 19:00 Uhr
Ort: Romanischer Keller, Seminarstraße 3/Ecke Kettengasse
veranstaltet von: FSK-Antidiskriminierungsreferat

Die Asyl-Monologe erzählen von Ali aus Togo, von Freunden liebevoll "Präsident" genannt, Felleke aus Äthiopien, der erst willensstark Abschiebeversuche verhindern muss, um dann einen Menschenrechtspreis überreicht zu bekommen, und Safiye, die nach Jahren der Haft in der Türkei und einer absurden Asylablehnung sich für das Lebensbejahenste überhaupt entscheidet: sie schenkt einem Sohn und einer Tochter das Leben. Theater trifft auf wahres Leben, denn die Asyl-Monologe beruhen auf dem Konzept des Dokumentarischen Theaters: Wortgetreue Texte, die auf Interviews beruhen, verleihen den Stimmen sonst ungehörter Menschen Gehör. Professionelle SchauspielerInnen bieten die Monologe dar und sprechen damit das Publikum direkt an - sie berühren und aktivieren. Die Asyl-Monologe wurden vom Wettbewerb "Aktiv für Demokratie und Toleranz 2011" der "Bundeszentrale für politische Bildung" als "vorbildlich" ausgezeichnet.

Nach dem Theaterstück gibt es die Möglichkeit zu Information und Gespräch mit Engagierten aus lokalen Flüchtlingsinitiativen. Anwesend sein werden VertreterInnen von:

Aufgetaucht! – Initiative gegen die Illegalisierung von Migrant_innenwww.aufgetaucht.blogsport.de AGA Mannheim – AG Abschiebehaft www.ag-abschiebehaft.de Asyl AK Heidelberg www.asyl-heidelberg.de MediNetz-Rhein-Neckar e.V. www.medinetz-rhein-neckar.de

The Voice, Stuttgart
thevoiceforum.org

Montag, 11. Juni 2012 

Workshop: Schwarzes Leid und Weiße Hilfe – Entwicklungszusammenarbeit und die Bilder in unseren Köpfen

um 16:00 Uhr
Ort: Hörsaal 4a der Neuen Universität
veranstaltet von: schwarzweiss e.V.
Anmeldung: schwarzweiss-hd(at)gmx.de

In der Entwicklungszusammenarbeit kursieren häufig Vorstellungen, die an koloniale Denkmuster anschließen. Spendenkampagnen nutzen Bilder, die Menschen des globalen Südens als hilfsbedürftige, handlungsunfähige Subjekte inszenieren. Demgegenüber steht der Weiße Spender, der mit seinem Wissen und seiner Technik helfen und handeln kann. Anhand von Spendenaufrufen und Werbematerialien großer NGOs möchten wir gemeinsam erarbeiten, welche Denkmuster und Botschaften sich hinter solchen Bildern verbergen. Ziel ist es, den TeilnehmerInnen eine kritische Perspektive auf die Bildsprache der Spendenwerbung zu vermitteln, die uns im Alltag ständig begegnet und unser Denken und Handeln (unbewusst) beeinflusst.

Der Workshop richtet sich an Studierende und andere Personen, die Interesse an Themen der Entwicklungszusammenarbeit haben oder sich in diesem Feld engagieren möchten. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Die TeilnehmerInnenzahl ist auf 15 begrenzt – Anmeldungen werden per Email über schwarzweiss-hd(at)gmx.de entgegen genommen. 

Dienstag, 12. Juni 2012 

Dokumentarfilm: Residenzpflicht

um 19:00 Uhr
Ort: Gumbelraum, Karlstorbahnhof 
veranstaltet von: Aufgetaucht! - initiative gegen die illegalisierung von migrant_innen

In den letzten 10 Jahren kämpften Gruppen von Flüchtlingen gegen die Residenzpflicht und fordern deren Abschaffung. Sie protestieren gegen die Isolation in welcher sie gezwungen sind zu leben und fordern ihr Menschenrecht auf Bewegungsfreiheit. Der Film zeigt den Einfluss der Agentur Frontex und ihren ausgeklügelten Kontrollapparat an den Außengrenzen von Europa, die deutsche Sortierung und Verteilung von Flüchtlingen in Asylbewerberunterkünften, das koloniale Erbe und den Alltagsrassismus. Im Anschluss an den Film wird es die Möglichkeit zur Diskussion geben sowie Informationen zur aktuellen Lagersituation im Rhein-Neckar-Kreis.

Mittwoch, 13. Juni 2012 

Film und Diskussion: Der Feind in dir

um 20:00 Uhr
Ort: Café dalang im Keller des Institut für Bildungswissenschaft, Akademiestraße 3
veranstaltet von: Café Freisprung

Das malerische Vermont gehört traditionell zu den liberalen Bundesstaaten der USA. Hier arbeitet Sarah Daniels als Studiendekanin am Belmont-College. Die Institution gehört zu den Vorzeige-Schulen des Staates. Umso schockierter fallen die Reaktionen aus, als es zu einem rassistischen Vorfall kommt: Der afroamerikanische Student Simon Brick findet an seiner Zimmertür Zettel mit Schmähungen und Drohungen. Die Affäre bringt das liberale Selbstverständnis der renommierten Schule nachhaltig ins Wanken. 
 Im Anschluss an den Film wird es die Möglichkeit zur Diskussion geben.

Donnerstag, 14. Juni 2012 

Film und Diskussion: White Charity. Schwarzsein und Weißsein auf Spendenplakaten
mit dem Filmautor Timo Kiesel

um 19:30 Uhr, 
Ort: Völkerkundemuseum, Haupstraße 235
veranstaltet von: schwarzweiss e.V.

Ein wenig von unserem Überfluss der Industrieländer abgeben an die, die in Not leben? Spenden für die schwarzen Kinder, die uns so direkt von den Plakaten ansehen und ins Herz treffen? Wäre das nicht eine zutiefst humanitäre Handlung? Wir haben die Qual der Wahl zwischen den vielen Organisationen, die um unsere Spenden buhlen. Doch diese Plakate bilden Klischees ab von ewig armen und krisengeschüttelten Ländern und von schwarzen Menschen, die Hilfe nötig haben, von uns, von Weißen, deren Gesellschaften fortschrittlicher sind als ihre. Solche Bilder entsprechen kaum den Gegebenheiten vor Ort – weder der Lebenssituation der meisten schwarzen Menschen, noch der in den Hilfsorganisationen und ihrer Arbeit. Stattdessen setzen sie die Vorstellung vom weißen Helfer und dem schwarzen Opfer fort, das sich nur durch unsere Hilfe entwickeln oder selbst helfen kann. 
 Diese Diskrepanzen werden in dem Dokumentarfilm „White Charity” thematisiert. Der Film stellt Fragen an uns und hinterfragt schwarzweiss-Vorstellungen in der deutschen Gesellschaft, die ein wichtiger Teil der weltweiten Entwicklungsindustrie sind. Filmschau mit anschließender offener Frage- und Diskussionsrunde mit Timo Kiesel, einem der AutorInnen des Films. 
 Die Veranstaltung findet im Rahmen der Afrikatage und der Themenreihe "Critical Whiteness" des Antidiskriminierungsreferats der FSK statt.