Dies ist ein Archiv der Seite der Studierendenvertretung der Uni Heidelberg, wie sie bis zum 10.12.2013 bestand. Die aktuelle Seite findet sich auf https://www.stura.uni-heidelberg.de

Fachschaftskonferenz der Uni Heidelberg: bald StuRa
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Die FSK ist unter anderem Mit­glied im bundesweiten stu­den­ti­schen Dachverband fzs, in der LaStuVe (Lan­des­stu­die­ren­den­ver­tre­tung), im ABS (Aktions­bündnis gegen Studien­gebühren), im VSB (Verein für studentische Belange), im bpm (Bünd­nis für Politik- und Meinungs­freiheit) und im bas (Bundesverband ausländischer Studierender).

Semesterticket - Was ist das und wie funktioniert's?

Seit mehr als 15 Jahren hat Heidelberg ein Semesterticket, das es den Studierenden ermöglicht zu ermäßigten Preisen den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen. Zur Einführung waren alle Beteiligten von der großen Akzeptanz unter den Studierenden überrascht und das Ticket entwickelte sich zu einem Erfolg. Enorme Preissteigerungen von 127 % in den vergangenen 10 Jahren haben jedoch dazu geführt, dass die Nutzerzahlen deutlich sinken und das Semesterticket von Vielen als unattraktiv und überteuert wahrgenommen wird.

Ein Semesterticket muss stets eine Vielzahl von Interessen befriedigen. Es sollte ein attraktives und günstiges Ticket im Stadtbereich sein und das direkte Umfeld des Hochschulstandortes erschließen. Des Weiteren ist es wünschenswert die ländliche Region anzubinden und den dort wohnhaften Studierenden einen Umzug und hohe Mieten zu ersparen. Neben dem täglichen Pendelverkehr ist die Heimreise zum elterlichen Wohnsitz ebenfalls für eine Vielzahl von Studierenden ein Grund ein Semesterticket zu erwerben.

Das aktuelle Semesterticket in Heidelberg wird vom Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) angeboten und gilt für ein Semester. Es berechtigt zu Fahrten im gesamten Tarifgebiet (exkl. Westpfalz) - einem Schlauch von Polen nach Frankreich (Zitat aus der Semesterticket Umfrage der FSK '09). Die Ausdehnung ist in Ost-West Richtung sehr weitreichend, in Nord-Süd Richtung ist jedoch nach 20 km von Heidelberg aus Schluss. Das Semesterticket finanziert sich aus einem Kaufpreis von aktuell 133 Euro und einem solidarischen Sockelbeitrag von 22,50 Euro, den alle Studierenden mit dem Studentenwerksbeitrag bei der Rückmeldung zahlen müssen -- auch wenn sie das Ticket nicht nutzen.

Eine Heidelberger Besonderheit bei der Sockelfinanzierung ist, dass sie es allen Studierenden ermöglicht unter der Woche ab 19 Uhr und neu -- am Wochenende den ganzen Tag, innerhalb der Großwabe Heidelberg kostenlos mit Bus und Bahn fahren zu können -- der Studiausweis gilt dabei als Fahrschein. Für Studierende der Uni Heidelberg die in Mannheim studieren, gilt dies für die Großwabe Mannheim. Welcher Studienstandort für euch gilt erkennt ihr an einem HD/MA Kürzel auf euerm Studiausweis.

Das Semesterticket kann man an den Infocafes des Studentenwerkes sowie den VRN Verkaufsstellen erhalten.

Wer braucht's und gibt es Alternativen?

Heidelberg ist eine eher kleine übersichtliche Stadt in welcher alle Weg bequem mit dem Fahrrad erledigt werden können -- meist sogar schneller als mit Bus und Bahn. Dank der milden Temperaturen ist dies auch im Winter an den meisten Tagen durchaus möglich. Wenn ihr in Heidelberg selbst wohnt ist daher gut zu überlegen ob sich ein Semesterticket angesichts des hohen Preises lohnt oder man wie viele Andere das Fahrrad nutzt (kennst du schon das URRmeL?).

Für Studierende die im Umland von Heidelberg wohnen ist das Semesterticket noch immer die mit Abstand günstigste Möglichkeit zur Uni zu kommen. Dennoch sollte man angesichts der enormen Preissteigerungen beim Ticket sich den Kauf gut überlegen. Alternativen gibt es wenige - Fahrgemeinschaften und natürlich der Umzug nach HD der jedoch meist teurer kommt.

Tipp: Klopft mal bei euerm lokalen Bürgermeister an und fordert eine Unterstützung für das Ticket ein. Eure Heimatorte haben große finanzielle und ideelle Vorteile dadurch, dass ihr als junge aktive Leute dem Dorf treu bleibt - Stichwort Vereine, Verbundenheit

Rechnet auf jeden Fall alle Varianten durch - gerade für Studis die nicht im VRN Gebiet wohnen ist eine BahnCard und ein Fahrrad günstiger und hält nebenbei noch fit.

Von faulen Kompromissen und tauben Politikern

Von Sommer 2008 bis Oktober 2009 haben FSK und Studentenwerk für bessere Konditionen beim Semesterticket gekämpft um für die nächsten 5 Jahre weiter ein attraktives Ticket in Heidelberg anbieten zu können -- sicher teilweise erfolglos.

Kürzungen bei den Landesfördermitteln, Politiker in Stadt und Land die selten über den rein finanziellen Aspekt hinaus denken sowie ein unbeweglicherer und unkooperativer Verkehrsverbund haben alle Hoffnungen auf eine attraktivere Zukunft des Semestertickets zerstört. Kritik wurde neben den enormen Preissteigerungen an dem unattraktiven und inflexiblen Ticketmodell geübt. Vorschläge seitens der FSK für ein gestuftes Ticketmodell (kleines günstiges Stadtticket + Verbundticket) wurden vom VRN kategorisch abgelehnt. Die Preissteigerungen konnten zwar leicht ausgebremst werden - dennoch ist absehbar das in wenigen Semestern das Ticket einen schleichenden Tod erleiden wird.

Nur warum hat die FSK einem solch faulen Kompromiss zugestimmt?

Die viel diskutierte Alternative war die Verhandlungen platzen zu lassen und auf absehbare Zeit kein Ticket zu haben. Öffentlicher Druck durch Demos, Proteste, Besetzungen und dem sicher anfangs großen Medienecho hätte angesichts von Finanzkrise und politischer Stimmung im Land auf Jahre wohl nicht so Verbesserungen geführt - ein Semesterticket wäre jedoch bis dahin ersatzlos weggefallen. Viele Studierende aus dem Umland sind auf das Semesterticket angewiesen (nach Umfrage 60% aller Studis) und hätten enorme finanzielle Mehrbelastungen akzeptieren müssen. Somit ist die Entscheidung den neuen Vertrag zu akzeptieren, eine solidarische Geste gegenüber den Studierenden die ein Ticket unbedingt benötigen um sich ein Studium zu ermöglichen - Seitens Stadt, Kreis und Land wurde diese solidarische Verantwortung vergeblich eingefordert.

Alle Studierenden die dank gesunder Beine und einem Fahrrad auf ein teures Ticket und etwas Bequemlichkeit verzichten können sollten dies auch tun.